Es sind besondere Sachkenntnisse und Erfahrungen gefordert, wenn es um das Schweißen von Betonstahl geht. Deshalb müssen Betriebe, die solche Schweißarbeiten – auch zur Instandhaltung – durchführen, über gewisse schweißtechnische Qualitätsanforderungen verfügen und nachweisen können. Eine dieser Qualitätsanforderungen ist die sogenannte DIN EN ISO 17660, die sich in zwei Teilbereiche aufteilt.
Die DIN EN ISO 17660-1 ist eine Norm, die speziell für das Schweißen von geeigneten und nicht rostenden Betonstählen für tragende Schweißverbindungen in Betrieben und auf Baustellen gilt. Zusätzlich enthält sie Verbindungen zu Betonstahlstäben und anderen Teilen aus Stahl, wie beispielsweise Verbindungseinheiten und Verankerungen, einschließlich vorgefertigter Einbauteile. Nichttragende Schweißverbindungen werden wiederum mithilfe von Teil zwei, der DIN EN ISO 17660-2, erfasst.
Eine DIN-Norm ist eine Norm, die vom Deutschen Institut für Normung (DIN) in Berlin erarbeitet wird und einheitliche Standardisierung für Produkte und Verfahren festlegt, die in der Industrie, im Handel und in der Dienstleistungsbranche angewendet werden. Dadurch entstehen unter anderem einheitliche Anforderungen hinsichtlich der Qualität, der Mindestleistung, und -eigenschaften sowie Maße. Jeder kann hierbei die Erstellung einer Norm beantragen, die dann wiederum von Ausschüssen bei DIN in Deutschland, bei CEN/CENELEC auf europäischer Ebene oder bei den internationalen Normungsorganisationen ISO/IEC nach bestimmten Verfahren erarbeitet werden.
Deutsche Normen sind in den letzten Jahrzehnten vermehrt internationalisiert worden, sodass eine Norm jetzt DIN EN genannt wird, wenn eine europäische Norm vom Deutschen Institut für Normung übernommen wurde. Oder DIN EN ISO, wenn es sich herbei um eine internationale Norm handelt, die gleichzeitig auch auf europäischer Ebene gilt. DIN ISO ist entsprechend eine internationale Norm, die auch in Deutschland gilt. DIN wiederum bezeichnet als Norm ausschließlich Produkte und Verfahren, die ausschließlich oder zumindest überwiegend national Bedeutung haben.
Normen werden hierbei von Expert*innen unter Berücksichtigung der Technik und dessen Fortschritts auf eine gemeinsame Version der Inhalte bearbeitet. Hierbei wird versucht, alle Interessen einzubeziehen. Zusätzlich werden DIN-Normen wie die DIN EN ISO 17660-01 spätestens alle fünf Jahre auf ihre Aktualität geprüft und entsprechend dem Stand der Technik angepasst oder komplett aufgehoben.
Die Norm legt Anforderungen an Werkstoffe, Gestaltung und Ausführung von Schweißverbindungen und Schweißpersonal sowie an Qualitätssicherung und Prüfung fest.
Doch müssen beim Schweißen von Betonstahl noch weitere Anforderungen erfüllt sein, damit der Betrieb eine Zertifizierung erhält und normgerecht Produkte herstellen darf. Dabei kann die Bescheinigung zum Schweißen von Betonstählen entweder für ein oder auch für mehrere Schweißverfahren ausgehändigt werden. Unter anderem müssen folgende Punkte bedacht werden:
Eine Anforderung bezieht sich auf die Einrichtung des Betriebes. Hier muss der Betrieb über passende Einrichtungen verfügen, um damit geschweißte Betonverbindungen gemäß der Norm DIN EN ISO 17660 produzieren zu können.
Außerdem muss das schweißtechnische Personal Erfahrung und eine entsprechende Ausbildung für das Schweißen vorweisen können. Abhängig vom Verfahren des Schweißens müssen mindestens zwei geprüfte Betonstahlschweißer mit einer jeweils gültigen Prüfbescheinigung verfügbar und vor Ort sein.
Darüber hinaus muss der Betrieb für tragende Schweißverbindungen nach DIN EN ISO 17660-01 eine Schweißaufsicht ernennen, die dem Betrieb angehört. Dies kann ein Schweißfachmann, ein Schweißtechniker oder ein Schweißfachingenieur sein. Für nichttragende Schweißverbindungen nach DIN EN ISO 17600-2 sind diese Qualifikationen nicht nötig.
Die Geltungsdauer des Zertifikats, welches zum Schweißen von Betonstahl erlaubt, liegt bei einer Höchstdauer von 3 Jahren. Spätestens zwei Monate vor Ablauf dieser 3 Jahre muss ein erneuter Antrag auf Verlängerung gestellt werden.